Bikepacking Skandinavien #01: Von Flensburg nach Kolding

Nach Skandinavien wollte ich schon immer mal. Warum eigentlich nicht mit dem Fahrrad? Zum Nordkap? Klar, das wäre super. Aber letztendlich ist das immer auch eine Frage von Zeit und Geld. Vor allem die Zeit bzw. die sonstigen Termine sind hier die Flaschenhälse geworden.

Zunächst einmal hat die Bearbeitung meiner Bachelorthesis länger gedauert als gedacht, dafür ist es am Ende eine 1.0 geworden und das ist ja auch schön und wichtig. Zum Abschluss fehlt nun nur noch eine einzige Klausur Ende September, die den Reisezeitraum nach hinten begrenzt – die muss geschrieben, aber erstmal auch noch vorbereitet werden. Der dritte limitierende Faktor ist die Corona-Impfung, die man für Norwegen zwingend braucht, um einreisen zu dürfen. Nachdem die Thesis erfolgreich verteidigt ist und die zweite Ladung Biontech seit 14 Tagen im Körper ist, kann es endlich losgehen.

Da das Zeitfenster schon ein wenig zusammengeschrumpft ist, nutze ich für Deutschland lieber den Zug. Erst ab Flensburg geht es auf dem Rad weiter. Danach ist der erste Reisetag nicht mehr so wahnsinnig spektakulär. Die dänische Grenze ist schnell erreicht – und für mich als Radfahrer auch schnell passiert, hier muss ich zum ersten Mal mein gerade erst gültig gewordenes Covid-Zertifikat zeigen, eine Schlange wie auf der Straße gibt es bei mir aber nicht.

Schlange an der Grenze nach Dänemark – auf dem Radweg geht’s deutlich schneller!

Ansonsten geht es ziemlich geradewegs Richtung Norden, ohne nennenswerte Höhenmeter und ohne Highlights. Nicht falsch verstanden, Dänemark ist ganz nett, aber im Landesinneren eben nicht spektakulär. War auch von Anfang an eher als Transitland gedacht.

Hyggelig

Am Abend geht es dann auf Schlafplatzsuche. Dänemark hat die wunderbare Institution der Shelter ins Leben gerufen. Mehr oder weniger einfache überdachte Unterkünfte, mit Grillmöglichkeiten, die gratis oder gegen eine kleine Spende zur Verfügung stehen. Man spart sich das Aufbauen des Zelts, ist wettergeschützt und hat im besten Fall auch noch sanitäre Anlagen. Und es gibt sehr viele davon im ganzen Land.

Eigentlich wollte ich an diesem Abend einen Zeltplatz nutzen und dort mein Zelt aufbauen. Der war auch echt schön und mitten im Wald, aber leider schon besetzt. Ein weiterer, großer Platz, war ebenfalls ziemlich besetzt, klar, es war Samstagabend und schönes Wetter. Erst beim dritten Platz hatte ich Glück, dafür aber richtig großes. Mehrere kleine Holzunterstände luden zum Verweilen ein, Aussicht auf einen kleinen Sumpf und in der Nähe dieser ganzen Hütten gab es auch noch Sanitäranlagen. Top! Und die ersten 100 km auf dem Weg durchs Land sind auch schon erschlagen.

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